Sprache:
Schilddrüsenpraxis Josefstadt

Schilddrüsenkrebs – Schilddrüsenkarzinom

Das Schilddrüsenkarzinom wird heute häufiger diagnostiziert als noch vor einigen Jahrzehnten. Dies liegt jedoch hauptsächlich an den immer besseren Möglichkeiten der medizinischen Diagnostik. Nur ein geringer Teil der Knoten in der Schilddrüse ist bösartig, die Prognose bei Schilddrüsenkrebs ist meist ausgezeichnet.

Schilddrüsenkrebs in der Bevölkerung

Das Schilddrüsenkarzinom ist inzwischen der sechsthäufigste Krebs bei Frauen und der zwölfthäufigste Krebs bei Männern. Bei mehr als 80 Prozent der Betroffenen findet sich ein papilläres Schilddrüsenkarzinom mit ausgezeichneter Prognose. Auch beim follikulären Schilddrüsenkrebs ist die Prognose relativ gut. Das medulläre Karzinom ist der einzige Krebs-Typ, der im Blut durch einen erhöhten Kalzitonin-Wert nachgewiesen werden kann. Bei allen anderen Formen von Schilddrüsenkrebs sind die Blutwerte normal.

Wie wird Schilddrüsenkrebs diagnostiziert?

Schematische Darstellung: ein Schilddrüsenkrebs wird größerLangsam wird das Schilddrüsenkarzinom im rechten Lappen größer

Schilddrüsenkrebs entwickelt sich in Schilddrüsenknoten. Ist ein Knoten in der klinischen Untersuchung, im Ultraschall und in der Szintigrafie auffällig, führt der behandelnde Arzt eine Feinnadelpunktion durch. Dabei wird mit einer dünnen Nadel Gewebe aus dem Knoten entnommen. Diese Gewebeprobe wird in einem histologischen Labor untersucht, die Befundung dauert ist in der Regel wenige Tage.
Bestätigt sich der Verdacht der Bösartigkeit, werden die weiteren Schritte gemeinsam geplant.

Diagnose Krebs – was nun?

Die Diagnose Krebs ist beängstigend und wirft viele Fragen auf. Von einem Moment auf den anderen rückt verständlicherweise alles andere in den Hintergrund.
Das allerwichtigste: Bei Schilddrüsenkrebs muss trotzdem nicht überstürzt gehandelt werden. Ganz im Gegenteil, alles läuft im Vergleich zu anderen Krebs-Typen viel langsamer ab. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt in Ruhe das weitere Vorgehen: Welche Untersuchungen sind noch erforderlich, um die Operation genau planen zu können? Wo soll operiert werden? Wer soll Sie operieren? Die Operation darf keinesfalls möglichst schnell, sondern soll möglichst gut durchgeführt werden. Wir arbeiten seit Jahren eng mit erfahrenen Schilddrüsenchirurgen zusammen.

Behandlung

Schema von Lymphknotenmetastasen eines SchilddrüsenkarzinomsDas papilläre Schilddrüsenkarzinom siedelt Metastasen vor allem in den Halslymphknoten ab

Bei Patienten mit Schilddrüsenkrebs wird meist die gesamte Schilddrüse operativ entfernt. Je nach Größe und Ausdehnung des Karzinoms werden auch Lymphknoten im Hals operiert.
Um sicherzugehen, dass wirklich keine Schilddrüsenzellen mehr zurückbleiben, wird einige Wochen nach der Operation meist eine Radiojodtherapie  durchgeführt. Dabei schluckt der Patient eine Kapsel mit radioaktivem Jod-131, das gezielt in verbleibendes Schilddrüsengewebe wandert und dieses zerstört.
Nun sollten keine Schilddrüsenzellen mehr im Körper sein. In dieser speziellen Situation ist dann der Thyreoglobulin-Wert im Blut ein ausgezeichneter Tumormarker. Thyreoglobulin wird von Schilddrüsenzellen produziert und ist nur messbar, wenn Schilddrüsengewebe vorhanden ist.
Ein gutes halbes Jahr nach Radiojodtherapie wird eine diagnostische Jodszintigrafie durchgeführt: Es wird eine geringe Menge radioaktives Jod verabreicht und anschließend durch ein Bild dokumentiert, dass kein abnormes jodspeicherndes Gewebe mehr vorhanden ist. Zu diesem Zeitpunkt wird auch der Thyreoglobulin-Wert bestimmt.

Wie geht es dann weiter?

Nach der Entfernung der Schilddrüse muss lebenslang Schilddrüsenhormon eingenommen werden, und zwar anfangs in einer höheren Dosierung als bei normal kropfoperierten Patienten. Einerseits behandelt man damit die Unterfunktion, die ja eintritt, wenn man keine Schilddrüse mehr hat, andererseits soll durch die anfängliche geringe Überdosierung eventuelles neuerliches Wachstum von Schilddrüsengewebe verhindert werden. Es sind weiterhin regelmäßige Kontrollen erforderlich, die Sie gerne in unserer Schilddrüsenpraxis durchführen lassen können.

Die Prognose beim Schilddrüsenkrebs ist in der Regel ausgezeichnet. Nur bei einem kleinen Teil der Patienten mit Karzinom finden sich nach Jahren oder Jahrzehnten wieder bösartige Zellen in der Schilddrüse. Auch in dieser Situation gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten. Glücklicherweise ist ein ungünstiger Verlauf beim  Schilddrüsenkrebs ausgesprochen selten.

Termin in 1080 Wien vereinbaren

Schilddrüsenpraxis Josefstadt - Univ. Doz. Dr. Georg Zettinig
Schilddrüsenpraxis Josefstadt - Univ. Doz. Dr. Georg Zettinig
Website by berghWerk New Media