Blutwerte für die Schilddrüsenuntersuchung
TSH und die Schilddrüsenhormone sowie die Schilddrüsen-Antikörper sind die wichtigsten Schilddrüsenblutwerte. Je nach Bedarf untersuchen unsere Schilddrüsenspezialisten in der Ordination in Wien auch verschiedene andere Laborwerte, die für die Beurteilung einer Schilddrüsenerkrankung wichtig sind.
TSH und die Schilddrüsenhormone
Nach der Blutabnahme in der Schilddrüsenpraxis werden die Blutwerte im Labor bestimmt. TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) ist der empfindlichste Parameter für die Schilddrüsenfunktion. TSH reguliert die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone ins Blut. Bei einer Unterfunktion ist als erstes Zeichen der TSH-Wert erhöht, bei einer Überfunktion hingegen vermindert.
Die Schilddrüse bildet die Hormone T4 (Thyroxin, Tetrajodthyronin) und T3 (Trijodthyronin) und gibt sie ans Blut ab. Verschiedene Organe wandeln T4 in das stoffwechselaktive Hormon T3 um. T3 kommt im Blut in wesentlich geringerer Konzentration vor als T4.
T3 und T4 sind im Blut großteils an Eiweißkörper gebunden. Die Eiweißkonzentration im Blut kann aber schwanken, daher werden bei uns die ungebundenen Schilddrüsenhormone fT4 (freies T4) und fT3 (freies T3) bestimmt, anhand derer die Schilddrüsenfunktion zuverlässig beurteilt werden kann.
Durch eine Blutabnahme wird die Schilddrüsenfunktion bestimmt
Keine Einnahme von Schilddrüsenhormon am Untersuchungstag
Schilddrüsenhormontabletten bestehen zu einem großen Teil aus T4. Am Tag der Untersuchung sollten Sie kein Schilddrüsenhormon einnehmen, weil dadurch der fT4-Wert im Blut fälschlicherweise erhöht sein kann.
Für die Bestimmung der Schilddrüsen-Blutwerte müssen Sie nicht nüchtern sein.
Auch bei Jugendlichen wird die Schilddrüsenfunktion durch eine Blutabnahme ermittelt
Schilddrüsen-Antikörper
Bei einer Autoimmunerkrankung wie Morbus Basedow
oder Hashimoto-Thyreoiditis bildet der
Körper irrtümlich Antikörper
(Abwehrstoffe) gegen das eigene Schilddrüsengewebe. Die Bestimmung der
Schilddrüsen-Antikörper
ist für die korrekte Diagnosestellung oft wichtig.
Bei Morbus Basedow sind typischerweise die Antikörper gegen den TSH-Rezeptor
an der Schilddrüsenzelle (TRAK)
erhöht, dieser Wert spielt auch eine Rolle bei den Verlaufskontrollen.
Bei der chronischen Immunthyreoiditis Hashimoto steigen die Antikörper
gegen das Enzym Thyreoperoxidase (TPO-AK)
und gegen Thyreoglobulin (Tg-AK)
häufig sehr hoch an. Solche erhöhten Antikörper allein gehen übrigens
nicht zwingend mit einer Schilddrüsenfunktionsstörung oder Symptomen
einher. Geringgradig erhöhte Tg- und TPO-Antikörper treten auch bei
Gesunden auf.
TRH-Test
Ein TRH-Test ist heute nur mehr in einzelnen speziellen Situationen notwendig und wird bei uns in Wien kaum mehr erforderlich. Dabei wird durch die Substanz TRH die Hirnanhangdrüse (deren Aufgabe es ist, TSH auszuschütten) stimuliert.
In einer ersten Blutabnahme wird der TSH-Wert vor Stimulation ermittelt. Dann wird TRH in eine Armvene injiziert. Ungefähr 20 Minuten später wird nochmals Blut abgenommen und der TSH-Wert aus dieser zweiten Blutabnahme bestimmt. So sieht man, ob der TSH-Wert so ansteigt, wie es durch die Verabreichung von TRH zu erwarten ist.